Die Starkregenereignisse der letzten Jahre haben aufgezeigt, wie essenziell die Entwicklung angepasster Maßnahmen zur Hochwasser- und Sturzflutvorsorge sowie eine geeignete Risikokommunikation sind, um auf Klimawandelfolgen zukunftsorientiert reagieren zu können.
Seit dem 01.02.2022 sind wir als Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann + Partner mbH an dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt „Urban Flood Resilience – Smart Tools“ (FloReST) beteiligt. Das Projekt ist auf einen Zeitraum von drei Jahren ausgelegt.
Im Fokus des Forschungsvorhabens steht die Untersuchung sowie innovative und nachhaltige Erfassung von Notabflusswegen. Diese sind von besonderer Bedeutung, wenn sich durch Starkregenereignisse sogenannte Sturzfluten bilden und zu weitreichenden Schäden an technischen sowie sozialen Infrastrukturen führen können. In solchen Situationen gilt es die Wassermengen möglichst schadlos durch die urbane Bebauung abzuleiten.
Da technische Maßnahmen oftmals im Starkregenfall überlastet sind, sieht das verantwortliche Projektkonsortium eine entsprechende Notwendigkeit, das Konzept der wassersensiblen Stadtentwicklung - mit Notabflusswegen als wesentliches Element - in die Praxis zu überführen.
Um Notabflusswege so nachhaltig und effektiv wie möglich zu gestalten, hat sich das Team – aus insgesamt sechs Verbundpartnern bestehend – verschiedene Schwerpunkte gesetzt, die während der dreijährigen Projektlaufzeit im Fokus stehen. Dies sind unter anderem die Weiterentwicklung von High-Tech Methoden, wie robotergestützte Systeme zur 3D-Geo-Datenerfassung, der Einsatz der Künstlichen Intelligenz zum Nachweis von Notabflusswegen durch Machine-Learning-Verfahren sowie der Einsatz von UAV-Drohnentechnik. Einen bedeutsamen Stellenwert erhält zudem die Risikokommunikation, die durch einen engen Austausch mit den Pilotkommunen des Projekts, die nötige Interaktivität und Einbeziehung der Betroffenheitsperspektive in das Forschungsprojekt gewährleistet.
Das bereits erwähnte Projektkonsortium setzt sich aus der Hochschule Koblenz, der Universität Trier, der Hochschule Trier mit dem Umwelt-Campus Birkenfeld (UBC), dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), dem Softwareentwickler Disy Informationssysteme GmbH sowie der Ingenieurgesellschaft Siekmann + Partner mbH zusammen.
Wir freuen uns Teil des Projekts zu sein, das einen entscheidenden Beitrag für eine nachhaltige und bewusste Klimaanpassung liefern wird.